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Wann lohnt sich Roggen-GPS?

Nach der Silomaisernte 2018 stand in vielen Betrieben fest, dass der Grundfutterbedarf nicht gesichert ist. Zu den schwachen Erträgen kamen stark schwankende Qualitäten mit Konsequenzen für die Rinderfütterung. Das Thema Getreide-Ganzpflanzensilage, und hierbei besonders der Hybridroggen, rückte wieder in den Vordergrund. Im Rahmen des MyRye-Projektes geht Fenja Asmussen der Frage nach, wann sich Roggen-Ganzpflanzensilage rechnet!

Schnell gelesen (Kurzfassung):

GPS kann helfen, Versorgungslücken zu füllen, Maisfruchtfolgen aufzulockern und die Ertragssicherheit auf Maisgrenzstandorten zu erhöhen. Gerade Hybridroggen empfiehlt sich zur Nutzung als Ganzpflanzensilage aufgrund der geringen Standortansprüche und niedrigen Produktionskosten in Kombination mit einem

hohen Ertragspotenzial. Bei absehbarem Futtermangel kann über die Nutzungsrichtung beim Roggen vergleichsweise kurzfristig entscheiden werden.

Roggen-GPS kann bei Futterknappheit eine lukrative Option sein. Die Frage ob der Roggen dieses Jahr siliert oder gedroschen werden soll, wird maßgeblich von den Erzeugerpreisen und DAL der Marktfrucht, den betriebsindividuellen Aufwendungen für die alternative Nutzung als GPS und dem Zukaufpreis von Grundfutter bestimmt.


Wie berechnet man, wann Roggen-GPS lohnt?

Schritt 1: Berechnung des entgangenen Gewinns (= Opportunitätskosten) für die Marktfrucht Winterroggen

Schritt 2: Kalkulation der Kosten der Silagenutzung des Roggens

Schritt 3: Ermittlung der Zukauf- und Transportpreise der Grundfuttermittel, hier Silomais. Je teurer der Grundfutterzukauf und je weiter der Transport, desto eher sollte die Entscheidung zu Gunsten der Roggen-GPS fallen.


Was ist noch wichtig?

Ermittlung des Futterwertes:

Ebenfalls wichtig für eine Beurteilung der Ökonomie ist der Futterwert von Roggen-GPS. Diesen sollte man in jedem Fall durch Analysen ermitteln. Es gelten einige Grundsätze:

  • Der Rohproteingehalt bei Getreide GPS allgemein ist vergleichsweise niedrig.
  • Der Stärkegehalt bei Roggen und Triticale ist niedriger als beim Weizen.
  • Je höher der Rohfasergehalt ist, desto geringer ist die Verdaulichkeit und desto geringer ist der energetische Futterwert.
  • Je höher der Kornertrag und desto geringer der Strohanteil, desto höher die Energiegehalte.

Erhalt des Futterwertes:

  • Die Ernte erfolgt bei einem TS-Gehalt von 30–35 %.
  • Für eine stabile Silage ist eine hohe Verdichtung und kurze Häksellängen (< 8 mm) im Silo notwendig.
  • Bei der Ernte muss das Aufspleißen der Halme und Knoten gewährleistet sein und alle Körner müssen angeschlagen und mittels eines Crackers zerkleinert werden.

Stand: 30.04.2019