Hybridweizen
Hybridweizen in Mischungen: „Geld dahin packen, wo es wiederkommt!”
In vielen Ländern Europas ist Hybridweizen seit Jahren eine feste Größe. In Deutschland tut sich Hybridweizen schwer, obwohl er auf den ertragsschwachen Standorten deutlich höhere Erträge als Linienweizen erzielt. Viele Praktiker haben die Vorteile von Hybridweizen jedoch erkannt und nutzen seit Jahren diese gezielt auch in Anbau-Mischungen. So wie Jens Otto, Geschäftsführer der AgraGut Landwirtschaft J. Otto GmbH in Colditz/Sachsen (seit 2013).
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Am Anfang muss die Frage stehen, was diese Mischung leisten muss. Auf der AgraGut Landwirtschaft J. Otto GmbH in Colditz/Sachsen war das Ziel klar formuliert: Über die Jahre sollten diese Mischungen Konstanz im Weizenertrag und auch in der Weizenqualität (A) bringen.
Das kann funktionieren, allerdings nicht mit jeder beliebigen Sortenkombination.
Bei der o. g. Zielsetzung gelten die Grundregeln:
- Der Hybridweizen muss dann idealerweise den Ertrag bringen, der Linienweizen die Qualität.
- Die frühe Entwicklung und die Jugendentwicklung der Sorten sollten nicht zu weit auseinanderdriften, denn dann können weder Düngungs- noch Pflanzenschutzmaßnahmen pflanzengerecht erfolgen.
- Das Verhältnis der Sorten zueinander muss passen. Ein Verhältnis von mindestens 1 (Hybridweizen):2 (Linienweizen)verhindert, dass der wüchsigere Hybridweizen in der Jugendentwicklung die Liniensorte unterdrückt bzw. in ihrem Wachstum behindert.
- Nicht superfrüh säen: Dann überwiegen Nachteile wir z. B. Insektenbefall und dadurch Virusübertragung.
- Auch bei Mischungen gilt die Regel „je später, desto mehr Körner“. Wobei man aus ökonomischen Gründen den Anteil des Linienweizens mehr erhöht, als den des Hybridweizens.
Darüber hinaus hat sich im Betrieb Folgendes bewährt:
- Die Mischung Hybery und Florian erreichte eine gehobene, meist A-Qualität bei besseren Erträgen als die reine Linienvariante
- Da die Entwicklung der Sorten nicht völlig parallel verläuft, sollte man bei Wachstumsregler nicht zu aggressive Präparate bzw. Kombinationen wählen.