Bei dem Standort handelte es sich um einen klassischen Grenzstandort, der nicht beregnet werden kann. Bis zur Probenahme gab es nach den Regenfällen im Februar nur 10 mm Niederschlag.
Die N-Düngung wurde auf 120 kg/ha inkl. 20 kg Nmin/ha begrenzt. Zur Steigerung der N-Effizienz des Gärrestes wurden die Nitrifikationshemmer PIADIN® (3 l/ha) und Vizura® (1 l/ha) getestet. In den Mineraldüngervarianten wurde ALZON® flüssig-S eingesetzt. Die Ausbringung des Gärrestes erfolgte mit einem Schleppschlauchverteiler, nur die Variante Vergleichssorte (Gärrest + Piadin®) wurde zudem mit einem Schlitzgerät angelegt.
Deutliche Sortenunterschiede bei der N-Ausnutzung
Die Pflanzenanalysen in BBCH 39 zeigten, dass SU Bendix der Vergleichssorte in allen Varianten bei der N-Versorgung überlegen war (Tab. 1). Sie wies deutlich geringere TS-Gehalte auf, die einhergingen mit einer optimalen N-Versorgung (in diesem Stadium nach Literaturangaben bei 1,9 – 3,5 %). Die Vergleichssorte wies in allen Varianten eine Unterversorgung auf. SU Bendix bestätigte seine hohe Trockentoleranz hier erneut.
Nitrifikationshemmer hat bei Trockenheit Negativeffekt
In der Variante Gärrest mit PIADIN® ist allerdings auch SU Bendix etwas abgefallen. Wenn es trocken ist, wird der Wirtschaftsdünger nur verhalten umgesetzt. Kommt dann noch ein Nitrifikationshemmer dazu, fließt kaum noch Stickstoff nach. Die Kornerträge der reinen Mineraldüngervarianten waren daher den Gärrestvarianten deutlich überlegen (Tab. 2). Durch die stark gedrosselte Umsetzung des Stickstoffs kam es zum Zeitpunkt der Differenzierung EC 31/32 zu einem Stickstoffmangel, der zur Reduktion von Nebentrieben geführt hat. Nach den späteren Niederschlagsereignissen in April und Mai wurde Stickstoff aus dem Gärrest dann mineralisiert und führte zu verhältnismäßig hohen Tausendkornmassen und Hektolitergewichten, nicht aber zu höheren Rohproteingehalten.
Einzige Ausnahme bildete die geschlitzte Variante, die mit einem Ertrag von knapp 75 dt/ha noch vor der Mineraldüngervariante lag. Hier wird der Wirtschaftsdünger bereits in den Boden eingearbeitet und der Stickstoff muss nicht wie beim Schleppschlauchverfahren erst noch über Niederschläge eingewaschen werden. Zudem werden Emissionen auf ein Minimum reduziert und so auch die Düngungseffizienz gesteigert.
Fazit
In diesem Streifenversuch zeigten sich Sortenunterschiede bei der Trockenheitstoleranz. Zudem hat die Wirtschaftsdünger-Ausbringungstechnik einen großen Einfluss auf die Umsetzung und Wirksamkeit des im Wirtschaftsdünger befindlichen Stickstoffs. Da es sich hier um einjährige Ergebnisse handelt, können sie lediglich einer Orientierung dienen. Ein erweiterter Folgeversuch ist bereits gesät.