Ackerbohne
Ackerbohnen mit weniger Vicin/Convicin sind für Legehennen gut geeignet
Ackerbohnen stellen ein interessantes Proteinfuttermittel für Nutztiere dar. Der Forschungsverbund „Abo-Vici“ hat Ackerbohnen aus vielseitigen Blickwinkeln untersucht, um Möglichkeiten des Einsatzes dieser Kultur für Legehennen-Futter besser zu verstehen. Dr. Wolfgang Siegert von der Universität Hohenheim stellt die Kernergebnisse zweier Projektpartner hier dar.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Ackerbohnen sind ein wertvolles Eiweißfutter, allerdings kann der Einsatz von Ackerbohnen in Tierfutter nicht ohne Weiteres ausgeweitet werden. Aktuell enthalten Ackerbohnen üblicherweise – im Gegensatz zu erhitzten Sojafuttermitteln – in bedeutender Konzentration für die Tiere problematische Inhaltsstoffe. Dies sind vor allem Vicin/Convicin. Besonders Legehennen und junge Tiere reagieren darauf sehr sensibel mit verringerter Futteraufnahme bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Daher sind die empfohlenen Höchstanteile von Ackerbohnen im Legehennenfutter bei niedrigen 10 %.
Forschungsprojekt Abo-Vici untersucht die Auswirkungen von Vicin und Convicin und ermittelt so Möglichkeiten, den Anteil an Ackerbohnen im Futter zu erhöhen. Es kann gezeigt werden, dass bis zu 30 % Ackerbohneanteil ganz problemlos möglich sind, wenn es sich um Ackerbohnen mit sehr geringen Konzentrationen an Vicin/Convicin-Gehalten handelt.
Dabei wird darauf hingewiesen, dass auch die Umwelt viele Inhaltsstoffe beeinflusst und auf Futterwert-Analysen nicht verzichtet werden sollte. Besonders hoch war der Einfluss der Umwelt auf einige Inhaltsstoffe von Winterackerbohnen.
Fazit
- Vicin/Convicin begrenzen den höchstmöglichen Ackerbohnenanteil im Legehennenfutter. Bei reduzierten Vicin/Convicingehalten kann der Anteil der Ackerbohnen im Futter steigen.
- Es gibt keine Hinweise, dass die Züchtung von Ackerbohnen auf wenig Vicin/Convicin Nachteile für die Aminosäurenversorgung von Legehennen hat.
- Es hängt vom Anbaustandort ab, ob es Unterschiede bei Konzentration und Verdaulichkeit von Aminosäuren zwischen Sommer- und Winterackerbohnen gibt.