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Chemischen Pflanzenschutz reduzieren – mit System

Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene wird das Ziel der Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln politisch stetig vorangetrieben. Aufgrund dessen herrscht erhebliche Unsicherheit in der Landwirtschaft. Man fragt sich, wie die Reduktion gemessen werden soll, ob und wie diese Ziele erreicht werden können und was das alles letztendlich kosten wird. Dr. Marcel Dehler vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft erörtert mögliche Optionen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Aus Ergebnissen diverser Versuche können folgende Stellschrauben zur Reduzierung von Pflanzenschutzmaßnahme abgeleitet werden:

  • Fruchtfolge und Vorfrucht: Zum Beispiel kann die Herbizidintensität einer Fruchtfolge um bis zu 20 % gesenkt werden, Blatt- und Halmfrucht sowie Sommerung und Winterung wechseln.
  • Bodenbearbeitung: Nichtwendende Bearbeitungsformen führen zu einer um 15 % erhöhten Herbizidintensität.
  • Sortenwahl: Die Kombination von gesunden Sorten plus angepasster Fungizidstrategie ermöglicht eine Reduktion von bis zu 50 %.
  • Saatzeit: Frühe Saaten von Wintergetreide begünstigen Problemungräser wie Ackerfuchsschwanz, es treten vermehrt Virosen auf und auch einige Pilzerkrankungen werden gefördert.
  • Mechanische Unkrautregulierung
  • Nutzung von innovativer Technik: z. B. Band- oder Spotapplikation

Fazit: Allheilmittel ist keiner der oben genannten Punkte, sie müssen vielmehr sinnvoll und standort- sowie Kulturartbezogen kombiniert werden.


Stand: 24.04.2023