Generell sollte bei der Anbauplanung der Fokus auf eine ganzheitliche Betrachtung der Fruchtfolge gelegt werden – das gilt auch für den Maisanbau. Um den Maisanbau zukunftsfähig aufzustellen, sollte auf Zwischenfruchtanbau nicht verzichtet werden. Daher beginnt Maisanbau mit der Entscheidung für eine Winterbegrünung mit Zwischenfrüchten bereits im Sommer: So jedenfalls sehen das Daniel Ott, Produktmanager für Mais, und Michaela Schlathölter, Züchterin und Produktmanagerin für Zwischenfrüchte bei P. H. Petersen, in einem Gespräch mit praxisnah über nachhaltigen Maisanbau.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Mais-Fruchtfolgen haben den Vorteil, dass sie eine große Flexibilität bei der Integration von Zwischenfrüchten bieten. Klassisch als Winterzwischenfrucht mit Aussaat nach der Ernte der Vorfrucht oder als Untersaat.
Winterharte Zwischenfrüchte schützen Nährstoffe besonders gut vor Auswaschung und den Boden vor Erosion. Abfrierende Zwischenfrüchte bieten Vorteile beim Management nach Winter, die Mineralisation setzt frühzeitiger ein und Nährstoffe werden schneller frei. Untersaaten spielen ihren Vorteil besonders in engen Mais-Fruchtfolgen aus. Im Vergleich zum regulären Zwischenfruchtanbau bieten sie eine Zeit- und Kostenersparnis und eine Möglichkeit, auch nach einer späten Ernte eine Begrünung zu etablieren. Dazu kommen weitere positive Effekte wie Verbesserung der Tragfähigkeit, Befahrbarkeit der Böden, Schutz vor Erosion und Humusaufbau, die für Untersaaten sprechen. Auch eine Ernte der Untersaat ist möglich.
Eine pauschale Empfehlung für „die“ Zwischenfrucht für Mais gibt es nicht.
- Soll die Zwischenfrucht mit der maximalen Menge an Gülle oder Gärrest gedüngt werden können, sind Mischungen aus Arten mit hohem N-Aufnahmevermögen, wie Ölrettich oder Rauhafer, sinnvoll.
- Mischungen mit hohen Leguminosenanteilen lohnen sich auf Standorten mit geringer Nährstoffverfügbarkeit.
- Mischungen mit hoher unterirdischer Biomassebildung und verschiedenen Wurzeltypen sind besonders für gezielten Humusaufbau zu empfehlen.
- Eine Begrünung zwischen zwei Maisanbauten kann entweder mit spätsaatverträglichen Arten und sich schnell entwickelnden Sorten erfolgen oder durch den Anbau von Untersaaten.
- Für erosionsmindernde Mulchsaatverfahren braucht es Zwischenfrüchte, die eine gute Mulchschicht hinterlassen.
Für Mais ist eine Mulchsaat sehr gut geeignet – auch mit Blick auf die Wasserersparnis, die in den letzten Jahren zunehmend eine Rolle spielte. Dazu muss aber die vorhandene Mulchschicht fein genug gehäckselt werden, damit die Kornablage optimal erfolgen kann. Diese ist neben einer ausreichend hohen Bodentemperatur und -feuchtigkeit die Voraussetzung für ein zügiges und gleichmäßiges Auflaufen.