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Ackerbohnen gesund und leistungsfähig halten

Ackerbohnen und Co. bereichern die Fruchtfolge, und die Vermarktungsmöglichkeiten für Leguminosen werden aufgrund der Nachfrage nach heimischem Eiweiß immer vielseitiger. Dies kommt besonders der Ackerbohne zugute. Um ausreichend hohe Erträge zu erreichen, müssen der Besatz an Ungräsern und -kräutern gering gehalten und mit gezielten Pflanzenschutzmaßnahmen Beeinträchtigungen durch Krankheiten und Schädlinge minimiert werden. Manja Landschreiber von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gibt eine Übersicht über wirkungsvolle Maßnahmen im konventionellen Landbau.

Wichtigste Maßnahme zur Gesunderhaltung der Bestände sind – trotz aller „Leguminosen-Euphorie“ – die Anbaupausen von mindestens fünf Jahren. Das betrifft im Übrigen auch leguminosenhaltige Zwischenfrüchte.

1. Unkraut- und Ungrasbekämpfung

Im Rahmen der Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung wird häufig die Ackerbohne ins Spiel gebracht. Ganz so einfach ist das leider nicht. Ohne grundlegende vorher durchgeführte Maßnahmen ist diese spät die Reihen schließende Kultur, im Gegensatz zu Sommergerste und Hafer, nicht die bevorzugte Kultur auf stark verseuchten Ackerfuchsschwanzflächen. Unbestritten ist sicherlich der positiv zu bewertende Effekt „Sommerung“. Man hat bis zur Aussaat Zeit, den Ackerfuchsschwanz mechanisch zu bekämpfen, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Bestenfalls ist dann die Drillmaschine technisch in der Lage, die Ackerbohne auf die entsprechende Tiefe einzuschlitzen und die entstandenen Schlitze auch wieder zu schließen, da sonst aus diesen nach erfolgtem Lichtreiz neue Ackerfuchsschwanzpflanzen auflaufen (z. B. Strip Till). Nach Auflauf der Kultur ist die Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung nur noch eingeschränkt möglich.

So bitte nicht! Drillschlitze müssen geschlossen werden und die Glyphosat-Aufwandmenge darf nicht zu stark reduziert werden, sonst haben die Bohnen gegen Ackerfuchsschwanz keine Chance.
So bitte nicht! Drillschlitze müssen geschlossen werden und die Glyphosat-Aufwandmenge darf nicht zu stark reduziert werden, sonst haben die Bohnen gegen Ackerfuchsschwanz keine Chance.

Bodenherbizide benötigen Feuchtigkeit! Die mögliche Nachbehandlung mit DIM-Wirkstoffen bringt keinerlei Entlastung in der Rapsfruchtfolge (Resistenzvermeidungsstrategie) und sollte nur als Notmaßnahme gesehen werden. Auf Flächen mit vorhandenen DIM-Resistenzen wirken diese sowieso nicht mehr.

Die Ackerbohne besitzt sowohl einen hohen Keimwasserbedarf als auch einen erhöhten Wasserbedarf während der Blüte. Somit ist eine Saattiefe von 6–10 cm anzustreben. Die Kunst besteht darin, das Saatkorn ohne „Reinschmieren“ an die feuchte Bodenschicht gleichmäßig abzulegen. Trotz ihres großen Saatkorns benötigt sie ein gut abgetrocknetes Saatbett. Kalte, feuchte Böden im Keimhorizont nimmt die Bohne übel. Somit muss man für die Aussaat ein gewisses Händchen und auch Geduld haben. Die Herbizid-Maßnahme muss im Vorauflauf erfolgen, denn es gibt keine Möglichkeit, Unkräuter im Nachauflauf chemisch zu bekämpfen. Zudem schließt die Ackerbohne die Reihen spät und unterstützt daher anfangs die Unkrautunterdrückung nicht.

Wirkstoffauswahl und Aufwandmenge richten sich vorrangig nach den Fragen:

  1. Handelt es sich um einen Ackerfuchsschwanz-Standort?
  2. Ist mit hohem Ausfallrapsbesatz zu rechnen?

Hier haben Maßnahmen nicht ausreichend gewirkt - diese Unkräuter werden ein ernstzunehmender Wettbewerb zur Ackerbohne .
Hier haben Maßnahmen nicht ausreichend gewirkt - diese Unkräuter werden ein ernstzunehmender Wettbewerb zur Ackerbohne .


Das Vorhandensein beider Pflanzen bedingt den Einsatz des Wirkstoffs Aclonifen. Besonders Ausfallraps ist ausschließlich durch Aclonifen zu bekämpfen. Bandur® (Wirkstoff Aclonifen) hat die Auflage NW800. Somit ist ein Einsatz auf dränierten Flächen erst ab dem 16. März möglich. Novitron® DamTec enthält ebenfalls Aclonifen, aufgrund der geringen Wirkstoffmenge, hat dieses Produkt aber keine Dränauflage.

Auch wenn Bodenfeuchtigkeit für die Wirkung der Bodenherbizide entscheidend ist: Fallen nach dem Einsatz von Bandur® stärkere Niederschläge, kann es zu einer Weißfärbung der Ackerbohnen kommen, wenn der Wirkstoff in den Keimhorizont eingewaschen wird.

Als klassische Reihenkultur bietet sich die Ackerbohne für die mechanische Unkrautbekämpfung an. Dabei kann beispielsweise das Striegeln vor oder nach der Aussaat durchgeführt werden. Beim sogenannten Blindstriegeln kommt es darauf an, die Unkräuter und Ungräser im Fädchstadium (ES 00 – 09) zu erfassen. Die Kunst der weiteren Terminierung von Striegelmaßnahmen besteht darin, den Balanceakt zwischen Keimreizbildung und Pflanzenbeseitigung zu schaffen. Dazu braucht man trockenes Wetter. Die Folgewitterung, besonders Regen, hat so gesehen einen entscheidenden Einfluss.

Für das Blindstriegeln ist die Ackerbohne eine sehr dankbare Kultur, da das Zeitfenster bis zum Auflaufen (abhängig vom Drilltermin) relativ groß ist. Für die Anwendung von Boxer® und Stomp® Aqua gelten verschärfte Auflagen auf der gesamten Fläche (NT145: 300 lWasser, 90 % Abdriftminderung; NT146: <7,5 km/h; NT170: Wind <3 m/s). Besondere Vorsicht ist neben Flächen des ökologischen Landbaus geboten.


Herbizide im Voauflauf, zur besseren Ansicht bitte anklicken

Herbizide im Voauflauf, zur besseren Ansicht bitte anklicken



Für clomazonehaltige Produkte gelten, neben den Gewässerabstandsregelungen, die Auflagen NT127: keine Anwendung >25 °C und NT149: Aufhellungen aufzeichnen. Zusätzlich müssen Produkte, wie Gamit 36 AMT und Centium® 36 CS bis 5 Tage nach der Saat ausgebracht werden (Tageregelung gilt nicht für Novitron®DamTec). Bandur® darf auf dränierten Flächen erst ab 16. März gespritzt werden (NW800).


Ascochytabefall am Ackerbohnenblatt
Ascochytabefall am Ackerbohnenblatt
2. Krankheiten

Ackerbohnen können neben Fußkrankheiten auch von Blattkrankheiten wie z. B. Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae), Ackerbohnenrost (Uromyces fabae), Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae) oder Falschem Mehltau (Peronospora viciae) befallen werden. Die Befallshäufigkeit und Befallsstärke ist stark witterungsabhängig, sodass die Krankheiten jahresbedingt sehr unregelmäßig auftreten. Eine Kurzbeschreibung finden Sie in der nachfolgenden Übersicht.

Kurzüberblick über Krankheiten in der Ackerbohne

Starkbefall Schokoladenfleckenkrankheit
Starkbefall Schokoladenfleckenkrankheit

Falscher Mehltau (Peronospora viciae)
Der Falsche Mehltau ist zurück. Inzwischen wird er regelmäßig in den Beständen beobachtet. Die Infektion geht von Sporen von Pflanzenresten aus. Die Witterung mit Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 20 °C ist förderlich. Auf der Blattoberseite erkennt man hellgrüne Flecken, die später verbräunen und absterben. Auf den abgestorbenen Bereichen findet man gräuliches Mycel. die Blattunterseite bietet ein anderes Bild als die Oberseite.

Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae)
Krankheit wird vordergründig durch infiziertes Saatgut übertragen. Im frühen Infektionsstadium lassen sich die kleinen rotbraunen Flecken leicht mit der Schokoladenfleckenkrankheit verwechseln. Erst später entwickeln sich der dunkle Rand und das helle Innere. Durch Wassertropfen werden die Sporen im Bestand verteilt und erreichen schlimmstenfalls die Hülsen. Geht der Pilz dann auf die Samen über, ist die Ernte nicht mehr als Saatgut verwendbar

Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae)
Die Krankheit erhielt ihren Namen aufgrund der Symptome, die sich in Form von kleinen spritzerartig verteilten, schokoladenbraunen Flecken auf Blättern, Stängeln und Hülsen äußern. Diese Flecken sind meist rund und scharf abgegrenzt (rötlicher oder grauer Rand). Die Mittelzone hellt sich auf und trocknet aus.Unter feuchtwarmen Bedingungen kann die Krankheit rasend schnell fortschreiten. Dabei fließen die Flecken schnell zusammen, Blattmasse wird zerstört, Blüten und Hülsen abgeworfen, Stängel werden braun und ganze Pflanzen sterben ab. Am empfindlichsten sind die Bohnen im Stadium der Blüte und der beginnenden Hülsenentwicklung. Besonders dichte, gegen Wind geschützte und somit schwer abtrocknende Bestände sind gefährdet.

Ackerbohnenrost
Ackerbohnenrost



Ackerbohnenrost (Uromyces fabae)
Feucht-warmes Wetter ab der Blüte sind typische Infektionsbedingungen für Ackerbohnenrost. Windbürtige Sporen verursachen die Infektion. Zu Beginn findet man kleine helle Flecken auf den Blättern, kurze Zeit später die typischen rostbraunen Pusteln. Stark befallene Blätter werden abgeworfen.

Relevanter Krankheitsbefall tritt oft erst spät ab Beginn der Blüte auf. Der Zeitraum bis zur Druschreife ist dann noch relativ lang. Zu beachten ist, dass besonders die Schokoladenfleckenkrankheit bei günstigen Witterungsbedingungen einen schnellen Verlauf nehmen und bis zum totalen Blattverlust führen kann. Deshalb sollte der Einsatz von Fungiziden in der Ackerbohne nicht zu früh erfolgen, sondern erst nach dem Erscheinen erster Symptome. Nach einer längeren Trockenphase löst ein Niederschlagsereignis dann die Infektion aus. Die zunehmende Pflanzenlänge bestimmt den letztmöglichen Behandlungszeitpunkt zum Ende der Blüte (Vermeidung von Durchfahrverlusten).

Mit Azoxystrobin und Tebuconazol stehen noch zwei Wirkstoffe zur Verfügung. Bei einem Einsatz zum Ende der Blühphase, sollte die Mischung der jeweils halben Aufwandmenge von Folicur® und Ortiva® bevorzugt werden, da höhere Strobilurin-Mengen die Abreife verzögern.


3. Insekten

Spätestens ab Beginn der Blüte ist die Ackerbohne ein Eldorado für eine Vielzahl von Insekten. Nur die wenigsten zählen aber zu den Schädlingen.

Durch Blattläuse übertragene Virose
Durch Blattläuse übertragene Virose
Blattläuse gehören aber zweifelsohne dazu. Einerseits schädigen sie direkt durch ihre Saugtätigkeit, andererseits indirekt durch die Übertragung von Viren.

Ein „offenes Auge“ sollte man für die Grüne Erbsenblattlaus haben. Aufgrund ihrer Mobilität überträgt sie sehr effektiv die relevanten Viren wie PEMV und PNYDV (Nanovirus). Man sollte also versuchen, den Zuflug so früh wie möglich festzustellen. Das ist allerdings nicht so ganz einfach, da die Erbsenblattlaus aufgrund ihrer Farbe nur sehr schwer im Bestand auszumachen ist. Eine Klopfprobe erleichtert die Befallsfeststellung. Dafür nimmt man im Bestand an repräsentativen Stellen 5–10 Pflanzen und schüttelt bzw. klopft diese über einer hellen Unterlage oder Gelbschale aus. Die Läuse sind dann gut zu erkennen und eine Behandlungsentscheidung fällt leichter.
Hat die Laus das Virus einmal in sich, ist sie in der Lage, es immer wieder abzugeben und somit aufgrund ihrer Mobilität viele Pflanzen zu infizieren. Die befallenen Pflanzen vergilben und bleiben im Wuchs zurück, was zu Ertragsdepressionen führt.

Eier vom Marienkäfer in der Nähe einer Blattlauskolonie
Eier vom Marienkäfer in der Nähe einer Blattlauskolonie


Die Schwarze Bohnenlaus kann durch Saugen und die daraus resultierenden Wuchsdepressionen bis hin zum Absterben von Blättern und stark befallenen Trieben zu starken Ertragsverlusten führen. Es kommt zum Taubbleiben der Blüten und zum Verkümmern der Früchte. Die Überwinterung dieser Blattlausart erfolgt als Ei auf Pfaffenhütchen und Schneeball. Ab Ende Mai setzt die aus den Eiern schlüpfende Stammmutter lebende Junge ab. Da die Schwarze Bohnenlaus nicht so mobil ist, werden häufig sogenannte „Opferpflanzen“ kolonieartig besiedelt. Nur bei trocknem, warmem Wetter kommt es zu einer explosionsartigen Massenvermehrung.

Auch gibt es einige Käferarten, die wirtschaftlich relevanten Schaden verursachen können. Der Buchtenfraß an den Blatträndern, verursacht durch den Blattrandkäfer, wirkt im ersten Moment sehr dramatisch. Das kann schon kurz nach dem Auflaufen der Pflanzen passieren. Das eigentliche Problem stellen aber die sich im Boden entwickelnden 6–7 mm langen weißlichen Larven dar. Diese fressen an den Knöllchenbakterien und sind nicht bekämpfbar. Bei starkem Befall ist diese Plünderung der Knöllchen oberirdisch an Stickstoffmangelsymptomen (Vergilbungserscheinungen) sichtbar.

Larve des Blattrandkäfers beim Fressen an den Knöllchenbakterien
Larve des Blattrandkäfers beim Fressen an den Knöllchenbakterien
Die Käfer erscheinen im März/April aus ihren Winterquartieren, die Eiablage erfolgt auf dem Boden. Die geschlüpften Larven suchen sich ihren Weg zu den Knöllchen. Dabei mögen sie keine Trockenheit, sodass die Larven dann eine hohe Sterblichkeit aufweisen. Somit besteht kein Zusammenhang zwischen dem Blattschaden und dem Knöllchenschaden. Die weitere Larvenentwicklung im Boden bleibt die große Unbekannte. Somit ist es schwierig, eine konkrete Behandlungsempfehlung zu geben, denn die Bekämpfungsschwelle von 50 % befallenen Pflanzen, sprich der Blattfraß, wird in der Regel immer erreicht. Nach vielen Versuchen hat sich ein Insektizideinsatz nur bei frühem Starkbefall, wenn die kleinen Ackerbohnen massiv unter dem Blattverlust leiden, als notwendig erwiesen. In Einzeljahren, wenn günstige Bedingungen, Wärme und vor allem Bodenfeuchtigkeit herrschen, kann diese Maßnahme positiven Einfluss auf den Larvenbesatz haben.


Der Ackerbohnenkäfer ist nach wie vor ein Problem für die Vermarktung, vor allem wenn die Ware in islamische Länder geht (Löcher und z. T. noch lebende Käfer in der Bohne). Nach der Eiablage auf den Hülsen ab ca. Mitte Juni bohren sich die geschlüpften Larven durch die Hülsen in die Bohnen. Dort entwickelt sich die Larve, bohrt sich zum Zeitpunkt der Ernte als erwachsener Käfer aus und hinterlässt somit riesige Löcher. Die Bohnen sind nach wie vor keimfähig. In vielen Versuchen wurden keine messbaren Behandlungserfolge mit Pyrethroiden erzielt. Die hohe Mobilität und der lange Aktionszeitraum bieten keinen optimalen Spritztermin.


Eier des Ackerbohnenkäfers an der Hülse

Eier des Ackerbohnenkäfers an der Hülse
Die Ausbohrlöcher des Ackerbohnenkäfers sind problematisch bei der Vermarktung

Die Ausbohrlöcher des Ackerbohnenkäfers sind problematisch bei der Vermarktung


Schädlinge: natürliche Gegenspieler und Insektizide
Ackerbohnen sind aufgrund ihrer langen Blühdauer und der Honigtaubildung durch Blattläuse eine gute Trachtpflanze für Bienen und Hummeln. Es sollten daher nur bienenungefährliche Mittel eingesetzt werden. Bei einer Kombination von Folicur® (Azol) mit beispielsweise Karate® Zeon (Pyrethroid) wird die Mischung bienengefährlich (B2), d. h. Einsatz an blühenden Pflanzen nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23:00 Uhr erlaubt. Generell sollen aber auch bienenungefährliche Insektizide zum Schutz von Wildbienen und Bestäuberinsekten nur abends ausgebracht werden (NN410).

Neben Bienen und Hummeln werden die Ackerbohnen gerne von Spinnen, Marienkäfern, Schweb- und Florfliegen, parasitierenden Schlupfwespen und räuberischen Gallmücken besucht. Gerade im Hinblick auf diese Vielzahl von größtenteils nützlichen Insekten (Gegenspieler von Schadinsekten) ist ein Pyrethroideinsatz kontraproduktiv.


Fazit

Die Ackerbohne stellt eine wertvolle Bereicherung der Fruchtfolge dar. Da die Pflanze ihren höchsten Wasserbedarf während ihrer langen Blühphase hat, ist vor allem die Frühjahrstrockenheit maßgeblich für die Ertragsschwankungen verantwortlich. Die Ackerbohne kommt mit einer geringen Pflanzenschutzintensität aus. In vielen Jahren ist der Fungizideinsatz die wichtigste Maßnahme. Vorsicht ist geboten bei der Bekämpfung von Schädlingen. Der Fokus liegt auf der Blattlausbekämpfung und damit der Virusvermeidung. Allerdings darf die Ackerbohne nicht zur Spritzkultur verkommen, denn dann büßt sie einen Großteil ihrer Vorzüge ein.


Text: Manja Landschreiber
Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein
Tel. 0451-31702025
mlandschreiber@lksh.de

Stand: 01.08.2023