Mais allgemein
Verbesserte Nährstoffverfügbarkeit durch Ammoniumsulfat
Schon zweimal haben wir an dieser Stelle Ergebnisse aus dem Gemeinschaftsdüngeversuch der Versuchsstation Bayern in Moosburg berichtet.
Hochgestecktes Ziel des Versuches ist die Entwicklung von zukunftsfähigen Düngestrategien. In dieser Ausgabe stellt Susanne Reichert, DOMO, Ergebnisse in einem Teil der Artikelserie zum Projekt „Förderung Nährstoffverfügbarkeit mittels Ammoniumsulfat“ vor.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Mit wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurde der Versuch mit dem vielfältigen Einsatz von Ammoniumsulfat in unterschiedlichsten Applikationsformen durchgeführt.
Die Bedeutung der Applikationsform wurde auf den unterschiedlichen Versuchsebenen mit variablen Bodenbedingungen besonders deutlich. Hier zeigten sich die potenziellen Wechselwirkungen zwischen Boden, Kalk und Art der Platzierung.
Die vielfältige Fruchtfolge hat in den sehr unterschiedlichen Jahren mit sehr wechselnden Witterungsbedingungen gezeigt, welche große Bedeutung eine ausreichende Schwefelversorgung kulturübergreifend hat.
Ammoniumdünger mit Sulfatschwefel ist für die Unterfußdüngung prädestiniert. Uns kam es im Versuch daher vor allem darauf an, dessen Wirkung bei einer Unterfußdüngung im Vergleich zur breitflächigen Ausbringung herauszuarbeiten – und zwar auch im Zusammenhang mit unterschiedlichen Kalkstrategien (Branntkalk, Kohlensaurer Kalk, ohne Kalkung).
Auch die Erfassung der wichtigen Beziehung zwischen dem Wechselspiel der Kalkung und physiologisch saurer Düngung zum Bedarfszeitpunkt war von großer Bedeutung.
Die Fruchtfolge: Wintergerste, Winterraps, Winterweizen, Körnermais, Sommergerste
Ergebnisse in Kürze:
- Auf der Versuchsfläche, welche in Stufe B nicht überversorgt mit Phosphat ist und keine organischen Dünger langjährig zugeführt wurden, konnte mit niedrigen Mengen TSP in Kombination mit Ammoniumsulfat schon sehr gute Effekte erzielt werden.
- Bereits die erste Kalkung mit Branntkalk und Kohlensaurem Kalk brachte die Versuchsfläche in den optimalen Bereich.
- Im Versuch konnte gezeigt werden, dass es für die Nährstoffverfügbarkeit des Schwefels keine Rolle spielt, ob dieser direkt mit der Saat bei der platzierten Düngung ausgebracht oder breit verteilt wird.
Die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen fordern einen erweiterten Blick auf standardisierte Düngesysteme. Die Entscheidung über Art und Umfang der Düngung sollte auch die Bodenverhältnisse und Umsetzungen im Boden berücksichtigen. Die Stoff- und Elementkonzentrationen eines Bodens dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Denn oftmals sind die passenden Nährstoffverhältnisse zueinander entscheidender als die reine Düngemenge. Die Möglichkeit, mit der Düngung über eine punktuelle pH-Absenkung sowohl durch chemische als auch physiologische Versauerung Nährstoffe aufzuschließen, unterstützt die bereits natürlich ablaufenden chemischen Vorgänge im Boden. Dünger, die Stickstoff ausschließlich als Ammonium enthalten, können hier helfen, der im Rahmen der neuen Düngeverordnung geforderten Bilanzierung gerechter zu werden.