Dass in den Feldern Symptome erkennbar waren, die aus einem enormen Befall im Herbst 2023 resultierten, merkte man schon an der großen Zahl der eingesendeten Proben beim SAATEN-UNION Virusmonitoring: Mit über 350 eingesendeten Pflanzen aus ganz Deutschland war der Umfang des Monitorings deutlich größer als die Jahre zuvor.
An über 90 % der untersuchten Standorte und an 84 % der untersuchten Pflanzen konnte das Gerstengelbverzwergungsvirus festgestellt werden, während nur 7 % der untersuchten Standorte befallsfrei waren. Die Kombination von BYDV und Weizenverzwergungsvirus (WDV) wurde nur an 15 % der Standorte beobachtet.
In der letzten veröffentlichten Auswertung des Virusmonitorings lag der Befallsschwerpunkt in der Region Nord/West (Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen). In diesem Jahr jedoch war der BYDV-Befall in allen Regionen von Nord nach Süd und Ost nach West zu finden. WDV hingegen war in den nördlichen Bundesländern nicht nachzuweisen.
(Präventive) Maßnahmen:
- Frühsaaten vermeiden
- Regelmäßige Bestandskontrolle im Herbst; ist die als kritisch angesehene Schadschwelle für Blattläuse überschritten, wird der Einsatz eines Insektizides empfohlen.
- BYDV-resistente Sorten wählen
Ist das Kind in den Brunnen gefallen, ist bei sehr starkem Befall oft nur ein Umbruch und die Ansaat einer Sommerung eine wirtschaftliche Alternative.