Winterweizen
Geringe Erträge und Qualitäten 2024 – Vorbeugen ist möglich!
Nach Schätzung des Bauernverbandes wurden 2024 insgesamt 39,3 Millionen Tonnen Getreide geerntet, was den negativen Trend der letzten zehn Jahre fortsetzt.
Besonders betroffen ist der Weizen, dessen Erntemenge auf schätzungsweise 18 Millionen Tonnen gesunken ist (21,3 Millionen Tonnen 2023). Dies beruht einerseits auf der deutlich reduzierten Anbaufläche, andererseits auf erneut gesunkenen Durchschnittserträgen (72,4 dt/ha). Trotz des Ertragsrückganges lag der durchschnittliche Rohproteingehalt bei nur 11,4 % TM – der niedrigste Wert der letzten 10 Jahre! Dr. Gunnar Kleuker erläutert, welche Maßnahmen diesem Trend entgegenwirken können.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Die Anbausaison 2023/24 litt unter überdurchschnittlichen Niederschlägen, die die Aussaat des Wintergetreides in den nördlichen Regionen verhinderten. Die Feldkapazität war oft über 100 %, was das Wurzelwachstum negativ beeinflusste. In wassergesättigten Böden ist der Gasaustausch langsamer, was zu einem Sauerstoffmangel in den Wurzeln führen kann. Auch die schnelle Pflanzenentwicklung im warmen Februar und März beeinträchtigte die Wurzelbildung. Während der Blüte gab es erneut hohe Niederschläge, die Staunässe erzeugten und somit den Ertrag gefährdeten.
Um Erträge in Zukunft zu stabilisieren, gibt es mehrere Maßnahmen:
Eine gute Bodenstruktur ist entscheidend für die Wasseraufnahme und Wurzelentwicklung. Fehler bei der Bodenbearbeitung können zu schlechten Wasserdrainagen führen. Der Aufbau einer gesunden Bodenstruktur ist ein langfristiger Prozess, der durch Zwischenfrüchte unterstützt werden kann. Diese fördern die biologische Aktivität im Boden.
Die Auswahl der Fruchtfolge und Sorten
Die Fruchtfolge sollte an die klimatischen Veränderungen angepasst werden, um den Krankheitsdruck zu verringern und die Stickstoffnutzung zu optimieren. Günstige Vorfrüchte wie Leguminosen können den Ertrag steigern.
Die Sortenwahl sollte die Unterschiede in der Reife berücksichtigen; Je nach Jahreswitterung werden mal die frühen und mal die späteren Sorten begünstigt. Krankheitsresistente Sorten können vor allem in feuchten Jahren ihr Vorteile ausspielen.
Das Erntejahr 2024 zeigt, wie wichtig Anpassungen an sich ändernde Wetterbedingungen sind. Durch bewusste Entscheidungen in der Ackerbaustrategie, wie die Wahl von Zwischenfrüchten und der Anpassung der Fruchtfolgen, können die negativen Effekte des Klimawandels gemildert und die Erträge stabilisiert werden.