Winterroggen
Roggen im Ausland: Mit vielfältigem Grundfutter die Milchproduktion sichern
In Ungarn muss man schon jetzt regelmäßig mit längeren Frühsommertrockenheiten und teilweise starker Hitze zurechtkommen. Wie wird unter diesen Bedingungen Futter für Hochleistungsmilchviehherden produziert und die Futterproduktion gesichert? Gábor Varga von der SAATEN-UNION Hungária Kft. gibt uns einen Einblick.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
In Ungarn sind Landwirte mit längeren Trockenperioden und Hitze konfrontiert, was die Produktion von Futter für Hochleistungsmilchvieh beeinträchtigt. Die Grundfutterproduktion hat sich in den letzten 15 Jahren stark verändert, um den steigenden Anforderungen an die Milchproduktion gerecht zu werden. Mindestens 50 % der täglichen Futterration müssen aus Grundfutter bestehen. Hitze belastet sowohl Futterpflanzen als auch die Kühe, was die Futteraufnahme senkt.
Früher dominierten Silomais und Luzerne die Futterproduktion, aber die Anbau-Praxis hat sich dahingehend erweitert, dass nun mehr Kulturarten genutzt werden. Dies verbessert die Futtersicherheit und schafft Flexibilität, um sich an klimatische Veränderungen anzupassen. Wintergetreide wie Triticale, Weizen, Gerste und Roggen wird zunehmend angebaut, was neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Diese Pflanzen können als Grünschnitt, als Silage oder zur Körnernutzung (Futter) in der Rinderhaltung verwendet werden.
Besonders der Roggen hat sich bewährt, denn Roggen hat eine exzellente Anpassungsfähigkeit an die klimatischen Bedingungen und so hat dieses Getreide in der Futterproduktion Ungarns an Bedeutung gewonnen. Silage aus Roggen oder Triticale fördert die Verdauung und kann die Milchleistung sowie die Fruchtbarkeit der Kühe verbessern. Der Anbau von Roggen ermöglicht es, die Fruchtfolgen zu diversifizieren und bei Grünschnittroggen ist ein Zweitfruchtanbau mit Mais oder Sorghum möglich. Zwei Ernten pro Jahr sind besonders für Betriebe mit hoher Tierdichte hoch attraktiv.
Der optimale Erntezeitpunkt für Roggen ist entscheidend für die Futterqualität. Um einen hohen Energiegehalt zu erreichen, sollte die Ähre noch vollständig im Halm sein.