Zur Ernte 2007 ist die Anbaufläche des Roggens in Deutschland um weitere 24 % auf 670.000 ha ausgedehnt worden. Insbesondere in den Kernregionen des Roggenanbaus – Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern – haben sich die Landwirte für eine deutliche Anbauausdehnung entschieden.
Damit haben die Roggenanbauer auf einen zunehmend nachfragenden Markt reagiert. Mit den neuen Absatzkanälen Bioethanol, Biogas und der steigenden Akzeptanz als Futterkomponente hat sich der Roggen von einer Interventionskultur zu einer gefragten Marktfrucht gewandelt. Durch die neuen Verwertungsmöglichkeiten als Energiegetreide, wird der Roggenmarkt eine feste Preisbasis finden.
So haben Landwirte auf schwächeren Standorten jetzt wieder eine ertragsstarke Winterfrucht. Durch eine Verbesserung in der Preisrelation zum Weizen kehrt der Roggen aber auch auf die mittleren Böden zurück.
Im laufenden Wirtschaftsjahr werden bis zur Ernte 2007 voraussichtlich sämtliche Interventionsbestände an Roggen geräumt sein. Wenn diese Mengen im nächsten Wirtschaftsjahr nicht mehr zur Verfügung stehen, muss der Markt alleine die Nachfrage bedienen. Aber auch die Anbauausdehnung zur Ernte 2007 wird die fehlenden Interventionsmengen nicht voll kompensieren können, selbst bei hoffentlich guten Ernteerträgen. Damit bleibt Roggen auch im nächsten Wirtschaftsjahr ein interessantes Gut.
In diesem Roggenmarkt setzten die Landwirte zunehmend auf Hybridsorten, deren Anteil mittlerweile bundesweit bei ca. 70 % liegt.
Dabei vertraut die Praxis auf Sorten, die sowohl in Ertragsleistung als auch in Sachen Gesundheit und Standfestigkeit überzeugen. Denn Ertragssicherheit wird für die Ökonomie und damit für die Sortenentscheidung eines Betriebes immer wichtiger. Bereits im zweiten Jahr ist daher ASKARI die meistangebaute Hybridroggensorte in Deutschland.
Nach Einschätzung des Roggenforums wird die Ernte 2007 zu jeweils 25 % als Brot- bzw. Energieroggen und zu 50 % als Futterroggen vermarktet.
Sönke Koop