Assimilatproduktion unterstützen
Blütenbehandlung reduziert DON-Werte
Trotz der trockenen Witterung des Jahres 2003 waren die vorgefunden DON-Mengen zum Teil unerwartet hoch. In der unbehandelten Variante hatte die günstigste Sorte einen DONWert von 225 Mikrogramm pro Kilogramm und die ungünstigste Sorte einen Gehalt von 979 Mikrogramm pro Kilogramm.
Interessant ist der weitere Anstieg der DON-Gehalte mit zunehmender Behandlungsintensität. Erst in der Stufe 5 und 6 ist ein sehr deutlicher Rückgang der DON- Werte festzustellen. Die Ergebnisse zeigen, dass durch eine gezielte Blütenbehandlung der Gehalt des Mykotoxins DON um zum Teil über 70 % reduziert werden konnte! In der Stufe 5 konnte der DON Gehalt sogar unter den Wert der unbehandelten Stufe gedrückt werden. Wichtig ist hierbei sicherlich noch die Aussage, dass ganz bewusst versucht wurde, die späte Blattbehandlung mit Strobilurin-Fungiziden nicht nach Stadium EC 49 durchzuführen.“ Alle untersuchten Sorten reagierten dabei auf die Behandlung gleich, Unterschiede ergaben sich lediglich in der Höhe des sortenbedingten Ausgangsniveaus.
Obwohl es sich bei dem geprüften Sortiment bezüglich des Ährenschiebedatums um sehr unterschiedliche Sorten handelte und der Termin der Behandlung über alle Sorten zum selben Zeitpunkt, also nicht sortenspezifisch, gesetzt wurde, war offensichtlich die exakte Terminierung der Behandlung weniger entscheidend, was oft in der praktischen Beratung deutlich anders dargestellt wird.
Aus dem Jahr 2004 liegen zur Zeit noch keine abschließenden Mykotoxinuntersuchungen vor. Vorergebnisse bestätigen aber eine ähnliche Tendenz wie die Ergebnisse des Jahres 2003.
Gezielter Fungizideinsatz bleibt unverzichtbar
Zusammenfassend kann nach unseren bisherigen Erfahrungen gesagt werden, dass durch eine zusätzlich Blütenbehandlung in Stadium EC 65/66 sowohl einen deutlicher ertraglicher Zuwachs wie auch eine deutliche Reduzierung von Mykotoxinen erreicht werden kann.
Natürlich ist die Züchtung bestrebt, zukünftig Sorten bereitzustellen, die eine sehr hohe Ertragsleistung mit einer sortenspezifisch guten Ährengesundheit kombinieren. Trotzdem bleibt es eine wichtige Aufgabe des Landwirtes, auch pflanzenbaulich mittels eines gezielten Fungizideinsatzes das Risiko erhöhter Mykotoxinwerte, die auf Grund der Sortenwahl, auf Grund schwieriger Vorfruchtbedingung oder aus Gründen eines spezifischen Jahreseffektes (sog. „Fusarium-Jahr“) entstehen können, zu vermeiden. Der hierdurch entstehende, erhöhte Kostenaufwand der Blütenbehandlung rechnet sich entweder durch die zu erreichenden Mehrerträge direkt oder müsste in den frühen Blattspritzungen eingespart werden. Neuere Sorten müssen im Blattbereich so gesund sein, dass hier ein Einsparungspotenzial an Fungiziden auch bei höherem Infektionsdruck gegeben sein sollte. Ein ausführlicherer Ergebnisbericht ist auf der Internetseite der SAATEN-UNION einzusehen: www.saaten-union.de.
Dr. A. Jacobi*, Pflanzenzucht W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co., Leopoldshöhe
Telefon 05208/9125-32 (*verantwortlicher Autor für den Inhalt dieses Beitrages)
Dr. Sandra Masloff, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel – BFEL,Detmold
Eva Friedrich, Fachhochschule Neubrandenburg, Neubrandenburg H. Häger, Bayer CropScience Deutschland GmbH F.-X. Zellner, SAATEN-UNION Station Moosburg, Moosburg