Anjou 219
Soll ich bei dem Ölpreis jetzt auf frühe Sorten umsteigen?
Ja, aber nur, wenn Frühreife nicht zu viel Ertrag kostet. Eine frühere Sorte, also z.B. K 200 spart gegenüber einer 250er Sorte etwa 50 Cent Trocknungskosten je Doppelzentner ein. Das entspricht umgekehrt jedoch auch etwa 5 % Ertragsdifferenz. Auf ungünstigeren Lagen wie hier im Nordwesten geht die Rechnung für die frühen Sorten meist auf!
Anjou 219 ist ein gelungener Kompromiss zwischen hohen Erträgen und geringen Trocknungskosten. Vorteilhaft ist auch die frühe Blüte, weil auf rauen Standorten die Jugendentwicklung oft sehr verkürzt ist.
Goldosse
Sie empfehlen Goldosse „für grasbetonte Rationen und die Bullenmast“, dann ist es wohl ein körnerbetonter Typ?
Richtig! Als Ergänzung zur Grassilage können wir gar nicht genug Stärke haben. Bei richtiger Anbautechnik kriegen wir mit Goldosse eigentlich immer über 32 % Stärke hin. Weil Goldosse gleichzeitig auch sehr standfest und fußgesund ist, kann er für die Körnernutzung gut 3 Wochen länger stehen bleiben, da gab bisher kaum Probleme!
Tango
Sie empfehlen Tango speziell für „10.000 l – Herden“ und verweisen dabei auf die großen Anbauerfolge der Sorte in Holland. Sind die Ergebnisse hier nicht gut genug?
Tango wird in Holland qualitativ viel besser eingestuft als hier, soviel steht fest. Die Niederländer arbeiten bei der Verdaulichkeitsbestimmung mit Original Pansensaft, wodurch die gute Zellwandverdaulichkeit viel mehr zum tragen kommt. Wir haben einen europäischen Vergleich des Futterwerts am gleichen Probenmaterial vorgenommen, die Ergebnisse sprechen Bände (praxisnah 01/2005).
Atendo
Welche Inhaltsstoffe sind bei Biomassemais wichtig?
Zwar sind Stärke und Zucker auch im Fermenter schneller abbaubar als Zellulose, über die mehrwöchige Verweildauer werden jedoch alle Kohlenhydrate gleichermaßen umgesetzt. Zu über 95 % entscheidet deshalb der Biomasseertrag über den Methanertrag je Hektar. Wichtigster Qualitätsfaktor ist der Trockensubstanzgehalt. Deshalb empfehlen wir Ihnen Atendo, der ist massenwüchsig und genau in der richtigen Reifeklasse (S 270) für die meisten Biogasbetriebe.