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Maximalerträge auf leichten Standorten nachhaltig produzieren

Mais auf den typischen schwachen, sandigen Böden Norddeutschlands langfristig mit stabil hohen Erträge anbauen und gleichzeitig die Greening-Vorgaben erfüllen – das ist eine echte Herausforderung. Aber es ist möglich, wie Andreas Henze und Henrike Wulfmeyer erläutern.

Zusammenfassung: Besonders auf den leichten Standorten Norddeutschlands sind die Silomaiserträge in intensiven langjährigen Maisfruchtfolgen seit Jahren stagnierend oder sogar rückläufig. Dabei ist es auch auf diesen Standorten möglich, nachhaltig ein stabiles Ertragsniveau zu realisieren.

Gründe für die rückläufigen Erträge: Der Mais benötigt für die Wurzelbildung ein gut durchlüftetes Bodengefüge. Über die Jahre reduzierte Humusgehalte, eine stark reduzierte Bodenbearbeitung sowie die hohen Gewichte der Erntefahrzeuge haben die Struktur der Böden jedoch oft dramatisch geschädigt. Folge: Die Pflanzen werden hier nicht optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt und sind besonders in Trockenjahren sehr ertragsinstabil.

Gegenmaßnahmen: Erweiterungen der Maisfruchtfolge mit Zwischenfrüchten und Ackergras  oder Futterrüben stabilisieren langfristig die Maiserträge (Fruchtfolgebeispiele im Text). Bei einer Nutzung als Milchviehfutter ist besonders auf die Zusammensetzug der Inhaltsstoffe und die Verdaulichkeit zu achten. 


Nördlich von Neumünster ist die Anzahl der Milchkühe und der Biogasanlagen im Vergleich zum übrigen Schleswig-Holstein und anderen Teilen Deutschlands sehr hoch. Sowohl für das Milchvieh als auch für die „Betonkuh“ bietet der Mais die ideale Futtergrundlage: für das Milchvieh als hochverdaulicher Stärkelieferant und für die Biogasanlage als verlässlicher Methanproduzent. Doch nach vielen Jahren der Maismonokultur zeichnet sich für viele Betriebe ein Problem ab: Der Ertrag stagniert oder geht oft sogar zurück.


Erträge gehen zurück

In Schleswig-Holstein ermittelte die Rinderspezialberatung bei der Auswertung der Ergebnisse von über 500 Betrieben über einen Zeitraum von 10 Jahren nur einen Durchschnittsertrag von 12 Tonnen Trockenmasse bzw. 36 Tonnen Frischmasse pro Hektar! Bei gleichbleibendem Futter- bzw. Substratbedarf wird bei tendenziell rückläufigen Erträgen somit immer mehr Fläche benötigt. Da jedoch Ackerland häufig der limitierende Faktor ist und die Pachtpreise seit einigen Jahren kontinuierlich ansteigen, müssen also zwingend auf gleichbleibender Fläche stabilere und wieder höhere Erträge erwirtschaftet werden.


Gründe für die Ertragsdepression

Warum gehen gerade auf den sandigen, schwachen Standorten die Maiserträge zurück? Der Mais benötigt für die Wurzelbildung ein gut durchlüftetes Bodengefüge. Nur so kann er eine enorme Wurzeltiefe von bis zu 1,5 m erreichen und die Pflanze im Laufe der Vegetation mit Wasser und den notwendigen Nährstoffen versorgen. Über die Jahre reduzierte Humusgehalte, eine stark reduzierte Bodenbearbeitung sowie die hohen Gewichte der Erntefahrzeuge haben die Struktur der Böden oft dramatisch geschädigt. Strukturgeschädigte Böden weisen häufig Dichtlagerungen der Sedimente auf, die es den Maiswurzeln erschweren, mehr Bodenvolumen zu durchdringen. Maximale Maiserträge auf strukturgeschädigten Böden sind somit nicht realisierbar. Es muss also das Ziel sein, dass Bodengefüge durch pflanzen- und ackerbauliche Maßnahmen aufzulockern und somit (wieder) idealere Voraussetzungen für einen ertragreicheren Maisanbau zu schaffen.


Greening bei Fruchtfolgeplanung berücksichtigen

Durch das 2015 eingeführte Greening-Programm sind die EU-Agrarprämien an Maßnahmen wie die Einhaltung einer Fruchtartendiversifizierung (s. Tab. 1), die Bereitstellung einer ökologischen Vorrangfläche in Höhe von 5 % der gesamten Ackerfläche und die Erhaltung von Dauergrünland gekoppelt (s. Tab. 2). Damit stehen viele Landwirte vor der Herausforderung, einerseits die Greening-Vorgaben einzuhalten und andererseits die betriebsbedingt notwendigen Mengen an Futter für Milchvieh bzw. die Biogasanlage wirtschaftlich zu produzieren.

Das ist schwierig, aber sicher nicht unmöglich. Eine gute Planung der Fruchtfolge erweist sich dabei häufig als Schlüssel zum Erfolg.

Für Betriebe mit einem hohen Bedarf an Silomais kann aus ackerbaulicher Sicht bei einer gezielten Planung der Fruchtfolge zum einen die Greening-Vorgabe erfüllt und gleichzeitig ein Beitrag zur Erhaltung der Bodengesundheit geleistet werden.


Fruchtfolgebeispiele

Für Biogasbetriebe ist es in erster Linie wichtig, preiswerte Rohstoffe für die Biogasanlage bereitzustellen. Hier könnte eine dreigliedrige Fruchtfolge, wie sie ab 30 ha Ackerland Pflicht ist, wie folgt aussehen:

Beispielbetrieb mit 100 ha Ackerfläche

  1. 75 ha: Silomais
  2. 20 ha: Roggen-GPS (geeignete Hybridroggensorten sind z.B. SU Phönix oder SU Performer)• mind. 15 ha: Zwischenfruchtanbau nach GPS-Ernte, z.B. mit Mulchsaat geeigneten Zwischenfruchtmischungen wie viterra® Mulch
  3. 5 ha: Ackergras, z.B. Tetrasil® Mineral

viterra MULCH
viterra MULCH
Gerade in Norddeutschland bzw. allgemein in Regionen mit relativ kurzer Vegetationszeit empfehlen sich ertragreiche, frühe Silomaissorten, die bereits Mitte September die Siloreife erreichen (z.B. Mallory oder Milkstar). Da diese das Feld zeitig räumen, reicht die Zeit noch aus, Roggen-GPS im Anschluss anzubauen. Neben Silomais und GPS-Roggen kann auch die dritte Kultur, das Ackergras, als Substrat in der Biogasanlage vergoren werden. Um die Greening-Auflage bzgl. der ökologischen Vorrangfläche zu erfüllen, erfolgt nach der GPS-Ernte die Aussaat der Zwischenfrucht z.B. viterra® Mulch (Ölrettich „Compass“ + Sandhafer „Pratex“). Da diese einen äußerst positiven Einfluss auf die Bodenstruktur und das Bodenleben hat, hat sie einen sehr guten Vorfruchtwert für den darauf folgenden Maisanbau. Längerfristig betrachtet, tragen solche Zwischenfruchtmischungen zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, mit den bereits genannten Vorteilen für den Mais.

Für Milchviehbetriebe steht der Bedarf an qualitativ sehr hochwertigem Futter im Vordergrund. Hier empfiehlt sich eine ähnliche Gestaltung der dreigliedrigen Fruchtfolge:

  1. 75 ha: Silomais
  2. 20 ha: Roggen • Greeningauflage: min. 15 ha: Zwischenfruchtanbau nach GPS-Ernte, z.B. viterra® Universal
  3. 5 ha: Ackergras bzw. Futterrüben

Bei der Wahl der Maissorte zählen neben dem Ertrag die den Futterwert bestimmenden Eigenschaften. Eine gute Wahl ist z. B. der hochzellwandverdauliche frühe Silomais Milkstar. Da Roggen-GPS mit durchschnittlich ca. 5,8 MJ NEL eine deutlich geringere Energiedichte als Mais aufweist (ca. 6,8 MJ NEL), empfiehlt es sich, kornertragsstarke Roggensorten zu wählen (z.B. SU Performer, SU Mephisto). Mit diesen Sortentypen kann man sich je nach Situation für GPS oder Körnerroggen entscheiden: Steht zu befürchten, dass die Silomaiserträge zu schwach ausfallen, kann zumindest ein Teil der Fläche als Roggen-GPS geerntet werden. Verläuft das Jahr für den Mais hingegen gut, bleibt der Hybridroggen bis zur Körnerreife stehen. Neben dem Kornertrag von evtl. 80 dt/ha fallen auch ca. 90–100 dt/ha Stroh an, die dann z. B. zum Einstreuen der Abkalbeställe und Kälberboxen eingesetzt werden können und die Kosten für den Zukauf von Stroh verringern. Wenn das Stroh abgefahren wurde, gestaltet sich die Saatbettvorbereitung zur Zwischenfrucht einfacher. Bleibt das Stroh auf dem Feld, muss es sehr gut gehäckselt werden. Eine N-Düngung zur Zwischenfrucht ist Pflicht: ca. 30–50 kg N/ha, zudem fördert der Stickstoff die Strohrotte. In einem norddeutschen Versuch wurde die Reaktion unterschiedlicher Zwischenfrüchte und Zwischenfruchtmischungen auf eine N-Düngung untersucht (s. Abb. 1). Bei fast allen Prüfgliedern reichte unter schleswig-holsteinischen Bedingungen eine Gabe von 31 kg  N/ha aus, um überzeugende Masseerträge zu bringen. Höhere Gaben brachten meist nur noch einen geringen Ertragszuwachs oder sogar Ertragsrückgänge.

Da im Rahmen der Greening-Auflagen die Zugabe von Mineraldünger nicht erlaubt ist, kann organischer Dünger auf die Stoppel gefahren werden. Wichtig ist jedoch eine gute Einarbeitung, denn in einem feinkrümeligen Saatbett können die jungen Pflanzen sofort und ungestört wachsen. Eine Alternative der 5 % Ackergras stellt die Futterrübe dar, die in der Rindviehfütterung für ihren hohen leistungs- und gesundheitsfördernden Futterwert bekannt ist.

Fazit

In maisbetonten Fruchtfolgen sind die Greening-Auflagen verhältnismäßig einfach umzusetzen. Gerade in Regionen, in denen der Mais grenzwertige Leistungen bringt, sollten diese Vorgaben als Chance begriffen werden: Erweiterte Fruchtfolgen, besonders die Eingliederung einer Zwischenfrucht, leisten einen erheblichen Beitrag zum Erhalt und Wiederaufbau der Bodenfruchtbarkeit, was langfristig wieder zu stabileren und höheren Maiserträgen führt.

Stand: 15.10.2015